Hiu Chee Heong (buddhistischer Name: Shi Yong Heng) wurde 1954 in Malaysia geboren und entstammt einer traditionsreichen Familie, die tief in der chinesischen Wushu-Kultur verwurzelt ist. Schon seine Vorfahren praktizierten die Kampfkünste des Shaolin-Klosters und überlieferten ihr Wissen von Generation zu Generation.

Bereits im Alter von vier Jahren begann Hiu Chee Heong unter der Anleitung seines Vaters mit dem Training im Shaolinsi Wushu. Mit grosser Disziplin und Hingabe erlernte er die alten Techniken des Kung Fu. Im Alter von 13 Jahren erweiterte er seine Kampfkunstfähigkeiten und begann gemeinsam mit seinem Bruder das Studium des Karate in einer Karateschule in Malaysia. Diese neue Disziplin faszinierte ihn und legte den Grundstein für seine spätere Arbeit als Brückenbauer zwischen östlicher und westlicher Kampfkunst.

1975 eröffnete Hiu Chee Heong seine erste eigene Karateschule in Malaysia. Getrieben von der Vision, die traditionelle Kampfkunst auch ausserhalb Asiens bekannt zu machen, zog er 1977 in die Schweiz. Sein Ziel war es, das traditionelle Karate in Europa zu verbreiten. Noch im selben Jahr arbeitete er als Kampfkunst-Instruktor in Lachen und eröffnete 1978 eigene Schulen in Glarus, St. Gallen und Bern. 1979 folgte die Eröffnung einer weiteren Karateschule in Rapperswil.


Die Gründung der IOSKA

1980 gründete Hiu Chee Heong die International Okinawa Shorin Karate Association (IOSKA). Die IOSKA entstand aus dem Bestreben, die ursprünglichen Werte, Techniken und Philosophien des traditionellen Okinawa Shorin Karate zu bewahren und systematisch zu verbreiten. Mit der Gründung der IOSKA setzte Hiu Chee Heong ein starkes Zeichen gegen die zunehmende Kommerzialisierung der Kampfkunst. Er wollte eine Organisation schaffen, die sich der wahren Essenz des Karate widmet: Disziplin, Respekt, Charakterbildung sowie körperliche und geistige Meisterschaft.

Die IOSKA entwickelte sich rasch zu einer internationalen Plattform für den Austausch zwischen Karatekas und förderte durch Seminare, Trainingslager und Wettkämpfe die Verbreitung des authentischen Shorin Karate in Europa und darüber hinaus.


Vertiefung der Kampfkunst und Fitness

1982 reiste Hiu Chee Heong nach Okinawa, Taiwan und Hongkong, um die Ursprünge der Kampfkünste intensiver zu erforschen, insbesondere mit einem Fokus auf die Geschichte des Kung Fu. Seine Studien vor Ort vertieften sein Verständnis für die historischen und philosophischen Zusammenhänge zwischen Kung Fu, Karate und Tai Ji.

1983 eröffnete er in Rapperswil und Glarus die ersten Fitnesszentren und absolvierte anschliessend eine professionelle Fitnessausbildung in Deutschland. Während dieser Zeit knüpfte er zahlreiche Kontakte zu Experten aus den Bereichen Fitness und Bodybuilding. Dieses zusätzliche Wissen ergänzte seine Ausbildung ideal und ermöglichte ihm, die physischen Grundlagen der Kampfkunst durch moderne Trainingsmethoden weiter zu optimieren.


Internationale Erfolge und spirituelle Weiterentwicklung

1992 begann Hiu Chee Heong intensiv mit der Lehre und Praxis des Yang Stil Tai Ji Quan in Malaysia, wodurch er sich verstärkt den inneren Kampfkünsten zuwandte. Diese Ausrichtung ergänzte sein umfassendes Kampfkunstwissen und verlieh seiner Methode eine noch tiefere spirituelle Dimension.

In den Jahren 1997 und 1999 nahm seine Schule an den Karate-Weltmeisterschaften teil. 1999 errang die Schule den Weltmeistertitel, ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte seiner Institution. Für die herausragenden sportlichen Erfolge und ihr Engagement im Bereich der Kampfkunst wurde seine Schule im Jahr 2000 mit dem Sportpreis der Stadt Rapperswil ausgezeichnet.


Aufbau neuer Angebote und wichtige Verbindungen

2001 erweiterte Hiu Chee Heong das Ausbildungsangebot seiner Schule in Rapperswil um traditionelles Shaolinsi Kung Fu. Damit ermöglichte er seinen Schülern nicht nur die Vertiefung im Karate, sondern auch das Erlernen der alten chinesischen Kampfkunsttradition auf höchstem Niveau.

Im selben Jahr knüpfte er zwei bedeutende Verbindungen in China:

  • Zum einen zu Zhang Yong Tao, einem Meister des Yang Stil Tai Ji Quan. Nach intensiver Zusammenarbeit wurde Hiu Chee Heong offiziell als Vertreter der 6. Generation des Yang Stil Tai Ji Quan anerkannt.
  • Zum anderen zu Diao Sanduo, einem hoch angesehenen Meister der chinesischen Kampfkunstszene, der sein Wissen in traditionellem Wushu und inneren Kampfkünsten vertiefte.

Bereits 1986 war er von Grossmeister Shi Xing Shu in die 33. Generation des Shaolinsi Kungfu aufgenommen worden und erhielt den buddhistischen Namen Shi Yong Heng. Die enge brüderliche Freundschaft zu Shi Xing Shus Sohn, Shi Yong Zhi, besteht bis heute.


Stilrichtungen und Graduierungen

  • Buddhistischer Name: Shi Yong Heng
  • Stilrichtungen: Shaolinsi Xue Ting Men Xia, Cao Dong Orthodox
  • Kampfkunstlinien: 6. Generation des Yang Stil Tai Ji Quan
  • Graduierungen: 5. Duan Wei (China Wushu), 6. Dan Karate

Seit der Gründung seiner Schulen unterrichtet Hiu Chee Heong auf höchstem Niveau Shaolinsi Kungfu, Shaolinsi Qigong, Yang Stil Tai Ji Quan sowie traditionelles Shaolinsi Karate. Unterstützt wird er dabei von seinem Sohn Swen Hiu (Shi Yan Yun) sowie weiteren langjährigen Schülern, die als interne Schüler in die 34. Generation aufgenommen wurden.


Sein Lebenswerk

Hiu Chee Heong sieht die Kampfkunst nicht nur als körperliche Disziplin, sondern als ganzheitlichen Weg zur inneren Reife und Selbstvervollkommnung. Sein Lebenswerk ist der Erhalt und die Weitergabe der ursprünglichen Philosophie, Disziplin und Kultur der Shaolin-Tempeltraditionen.

Seine Schulen stehen allen offen, die den aufrichtigen Wunsch hegen, die wahre Essenz der traditionellen Kampfkunst zu erlernen und den Weg zu körperlicher und geistiger Meisterschaft zu beschreiten.