• Generation des Yang Shi Taiji Quan
  • Mitgründer des heutigen Namens „Yang Shi Taiji Quan“
  • Mitentwickler der langen Yang Shi Taiji Quan Form („127 Form“)
  • Erster Entwickler der „42 Form“
  • Erster anerkannter Verbreiter des Yang Shi Taiji Quan (zusammen mit seinem Lehrer)
  • Sehr angesehener Wushu Meister Chinas
  • Mitautor des ersten Yang Shi Taiji Quan Buches (mit seinem Lehrer zusammen)

Cui Yi Shi wurde von seinem Vater in Kung Fu unterrichtet. Durch seinen Vater fand er in jungen Jahren Zugang zur Kampfkunst. So hat er auch Shaolinsi Kung Fu trainiert. Mit 17 Jahren (1909) wurde er von Yang Cheng Fu (1928-1936, 3. Generation Yang Familie) als Schüler aufgenommen. Yang Cheng Fu war zu diesem Zeitpunkt 26 Jahre alt und der erste Meister in Beijing, der interne Schüler aufnahm.

Im Alter von 36-44 Jahren reiste er mit seinem Lehrer vom Osten Chinas bis in den Süden, um Taiji Quan zu unterrichten und zu verbreiten. Nanjing, Shanghai, Hangzhou, Wuhan, Hankou und Guangzhau gehörten unter anderen zu den Städten, in denen sie unterrichteten. Gemeinsam mit seinem Lehrer Yang Cheng Fu stellte er das erste Yang Shi Taiji Quan Buch zusammen. Dieses wurde im Jahr 1934 herausgegeben. 1936 verstarb der Lehrer Yang Cheng Fu im Alter von 53 Jahren in Shanghai.

1936-1946 reiste Cui Yu Shi alleine im Westen und Norden Chinas sowie etwas weniger als zuvor im Osten und Süden weiter, um Leute zu unterrichten. Dabei besuchte er Beijing, Nanjing, Wuhan, Lanzhou, Hefei, Xi’an und weitere Städte. 1940 gründete er in Xi’an den ersten Yang Shi Taiji Quan Verband. 1945 (im Alter von 53 Jahren) wurde er wegen des zweiten Weltkrieges sesshaft in Beijing.

Insgesamt ist Cui Yu Shi über 18 Jahre lang gereist um Yang Shi Taiji Quan zu verbreiten. 1964 entwickelte er als erster die 42er Form, welche seither anerkannt ist. Diese hat er mit seiner Tochter Cui Xiu Chen (1918-1992) zusammengestellt. Er gilt heute als einer der wichtigsten Begründer des Taiji Quan. Nach seinem Tod übernahm sein Enkelsohn Zhang Yong Tao mit seiner Mutter (Cui Xiu Chen) seine Rolle (beide 5. Generation Yang Shi Taiji Quan). Seit 1992 verwaltet Zhang Yong Tao alles alleine. Zhang Yong Tao ist der Lehrer von Hiu Chee Heong (Shi Yong Heng).


Was ist Yang Tai Ji und woher kommt es?

Yang Tai Ji – auch bekannt als Yang-Stil Taiji Quan – ist eine der bekanntesten Formen der chinesischen inneren Kampfkünste. Es vereint sanfte, fließende Bewegungen mit tiefer innerer Kraft, Achtsamkeit und einer starken Gesundheitswirkung. Heute wird Yang Tai Ji auf der ganzen Welt praktiziert – sowohl zur Förderung von Körper und Geist als auch als Meditation in Bewegung und als Kampfkunst.

Die Wurzeln des Yang Tai Ji

Yang Tai Ji gehört zur großen Familie des Taiji Quan (auch „Tai Chi Chuan“ geschrieben), einer Kampfkunst, die sich an den Prinzipien der traditionellen chinesischen Philosophie orientiert – insbesondere am Konzept von Yin und Yang, dem ständigen Wechselspiel von Gegensätzen und deren harmonischem Ausgleich.

Seinen Ursprung hat Taiji Quan im China des 17. Jahrhunderts. Besonders bekannt wurde der Chen-Stil aus dem Dorf Chenjiagou in der Provinz Henan. Der junge Yang Luchan (1799–1872) reiste dorthin und lernte die dort geheime Kampfkunst. Nach intensiver Schulung entwickelte er daraus seinen eigenen Stil: den Yang-Stil.

Yang Luchan – Der Begründer des Yang-Stils

Yang Luchan machte das zuvor sehr explosive und komplexe Chen-Stil-Taiji zugänglicher. Seine Version war fließender, sanfter und runder in den Bewegungen. Trotzdem bewahrte er die Kampfkraft und die Tiefe der inneren Prinzipien.

Durch seine große Kampfkraft und sein freundliches Wesen wurde Yang Luchan berühmt. Er unterrichtete sogar am kaiserlichen Hof in Beijing und erhielt den Beinamen „Yang der Unbesiegbare“. Mit ihm begann die große Verbreitung des Taiji Quan außerhalb der Ursprungsdörfer.

Seine Nachkommen, insbesondere Yang Cheng Fu (1883–1936), entwickelten den Stil weiter. Sie verfeinerten die Bewegungen noch stärker, machten die Formen größer, klarer und systematischer. Yang Cheng Fu verfasste zusammen mit seinen Schülern das erste Buch über den Yang-Stil und legte die Grundlage für die heute bekannte, sogenannte „lange Form“ des Yang Tai Ji.

Charakteristika des Yang Tai Ji

Yang Tai Ji zeichnet sich durch eine Reihe besonderer Merkmale aus:

  • Langsame, gleichmäßige und sanfte Bewegungen: Alle Bewegungen sind verbunden wie ein endloser Fluss. Es gibt keine abrupten Wechsel oder Unterbrechungen.
  • Große, offene Kreisbewegungen: Der Körper bleibt dabei locker, aber kraftvoll strukturiert.
  • Stabile, entspannte Haltung: Der Rücken bleibt aufrecht, die Gelenke sind nicht steif, sondern natürlich geöffnet.
  • Fließender Energiefluss (Qi): Die Bewegungen werden aus der Mitte des Körpers geführt, unterstützt von der Atmung und einem ruhigen Geist.
  • Verborgene Kampfkraft: Obwohl die Bewegungen sanft aussehen, sind sie durch eine tiefe innere Struktur (Nei Jin, „innere Kraft“) effektiv und anwendbar in der Selbstverteidigung.

Die Philosophie hinter Yang Tai Ji

Im Zentrum von Yang Tai Ji steht das Prinzip des harmonischen Ausgleichs von Yin und Yang – das heißt von Leichtigkeit und Schwere, Ruhe und Bewegung, Öffnung und Schließen.
Jede Bewegung wird mit Achtsamkeit ausgeführt, immer in Verbindung mit der Atmung und der Vorstellungskraft. Ziel ist nicht nur körperliche Fitness, sondern auch die Stärkung der inneren Vitalität (Qi), die Ruhe des Geistes und die Wiederherstellung des inneren Gleichgewichts.

Im Gegensatz zu äußeren Kampfkünsten, bei denen Muskelkraft und Geschwindigkeit dominieren, arbeitet Yang Tai Ji von innen heraus: Durch Struktur, Entspannung und bewusste Bewegungsführung entsteht eine elastische, widerstandsfähige Kraft.

Die Entwicklung bis heute

Nach dem Tod von Yang Cheng Fu verbreiteten seine Schüler und Familienmitglieder den Yang-Stil weiter in ganz China und später auch international. Bedeutende Meister wie Cui Yu Shi halfen mit, den Stil weiterzuentwickeln, neue Formen (wie die 42er-Form) zu schaffen und das Wissen für kommende Generationen zu sichern.

Heute gibt es viele Varianten des Yang-Stils – klassische Langformen, Kurzformen und moderne Wettkampfformen. Trotzdem bleibt die Essenz erhalten:
Yang Tai Ji ist ein Weg zur Harmonie von Körper, Geist und Seele, eine lebendige Kampfkunst und eine Quelle tiefer innerer Kraft.